In Mauretanien stößt die Wüste an den Atlantik. Unter Nutzung von regenerativer Energie (Wind und PV) wird dieses in Gegenstrom-Osmose entsalzt. Verwendet werden vorhandene Technologien, die in der Dimensionierung anzupassen sind.
SAREP bedient annähernd alle SDGs der Vereinten Nationen. SAREP ist kein Hilfsprojekt, es arbeitet als Wirtschaftsvorhaben in Augenhöhe mit Mauretanien.
Im Einzelnen u.a.:
– Substitution von Lebensmittelimporten
– Ausstellung von CO2-Zertifikaten
Schaffung von Dauerarbeitsplätzen
– Beiträge zur Emigrationsverhinderung
– Bildung: Aufbau und lokalem knowhow im Agrar- und Forstbereich
– Kommunale Wasserversorgung
– Produktion von Hartholzpellts für thermische Nutzung, als Industrie-C– Quelle (Export)
– Produktion von Bio-Ölen, Nahrungsmittel für den Lokalmarkt, Treibstoff für Dieselmotoren (lokal & Export)
– Produktion von Futtereiweiß (lokal & Export)
– Produktion zertifizierter Lebensmittel (lokal & Export).
SAREP stellt als Green Business eine strategische Investition in Klimaschutz, Ressourcen Sicherung und regionale Entwicklung dar. Das Vorhaben nutzt ausschließlich bereits vorhandene Technologien und Forschungsergebnisse.
Das Projekt geht von einem IRR über 10% aus. Daher ist aufgrund der Wirtschaftlichkeit auch angesichts der notwendigen Dimensionen von einer Finanzierung durch den Markt auszugehen. Mauretanien als Partner des Vorhabens in Augenhöhe hat Zugang zu transnationalen Finanzierungsmöglichkeiten, wie z.B. über die ADB oder die EDP.
Auf der Absatzseite besteht hohe Nachfrage nach den SAREP-Produkten:
CO2-Zertifikate für die anstehend Karbonisierung der Wirtschaft
Nahrungssicherung und lokale Nahrungsmittelimport-Substitution
Energie- /Holzpellets als Folge-Energieträger nach fossilen Brennstoffen
BioÖl als Treibstoff
Der Wasserpreis hängt ab von der produzierten Wasser-Menge. Als upscale-Effekt wird ein Preis unter 0,50 € /m³ erwartet. Derzeit kostet Wasser vom Senegalfluss ein Mehrfaches. In Anbetracht der sehr großen Wasser-Bereitstellungs-Kapazität von SAREP ist ohne Weiteres z.B. auch eine Versorgung der Hauptstadt möglich.
Wasser wird durch Rohre mit Solar-Druckerhöhung im Land gepumpt. Die Wasser-Leitung weiter nach Osten nach Mali ist ebenso machbar wie der In-Land-Transport. Güter gelangen über die N1 in die Hauptstadt im Süden oder in den Überseehafen im Norden. Der Transport von Energiepellets von Westafrika nach Europa kostet weniger als 5 % der darin enthaltenen Energie. Der Brennwert ist höher als bei Braunkohle.
Im Sahel stieße eine innovative Landnutzung auf bestehende Nutzungssysteme. Konflikte mit pastoralen Gesellschaften (Transhumanz) sollen vermieden werden.
Investoren sollen in genügend großen Einheiten ihre Ziele umsetzen können. In Frage kommen hier Kompensationsoptionen via Zertifikaterstellung, Produktion nachhaltig hergestellter Lebensmittel, Produktion von Bioölen als Lebensmittel oder Treibstoffe.
In jeder Einheit werden Grundnahrungsmittel für die Lokalversorgung angebaut.
Mauretanien ist als weitgehend sicheres Land einzustufen (siehe auch die Einschätzung des Auswärtigen Amtes, https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/mauretaniensicherheit/219190#content_0) . Zusätzlich zu den staatlichen Stellen fördern und unterstützen auch die inoffiziellen traditionellen Repräsentanten das Vorhaben, die sich bereits an den vorangegangenen Planungsveranstaltungen eingebracht haben.
Mauretanien ist für Migranten in Richtung Nord und Europa ein Durchzugsland, auf dem Landweg nach Libyen und auf dem Seeweg zu den Kanaren. Da Migranten durchweg Wirtschaftsflüchtlinge sind, bietet das Vorhaben mit mindestens 2000 Dauerarbeitsstellen pro 10.000 ha-Einheit echte Alternativen. Die traditionellen Führer begrüßen ausdrücklich die Perspektivschaffung für ihre Kinder und Enkel. Dauerarbeitsplätze, gesicherte Einkommen, Migrationsverhinderung schaffen sozialen Frieden, verringern den Nährboden für extremistisches Gedankengut, erhöhen die Nahrungssicherheit, schaffen Export-commodities, verbessern die Zivilgesellschaft politisch und wirtschaftlich im Sinne von Good Governance.
Nach Entsalzung in Gegenstromosmose enthält der verbleibende Rückstand einen doppelt so hohen Salzgehalt im Vergleich zum Meerwasser. Der brine kann günstig verwendet werden, um einen historischen ausgetrockneten Salzsee nördlich von Nouakchott aufzufüllen. Hier (etwa 4000 km²) könnte der Wasseranteil weiter verdunsten und die Konzentration in Richtung späterer Gewinnung von Salzen und Metallen erhöhen.
Angepasster Spezies-Mix aus phytosanitären und Feuergefährdungsgründen: Prosopis, Acacia, Casuarina, Eukalyptus, Tamarix.
P. ist hochangepasst, extrem produktiv da Leguminose, erstklassiges Hartholz (Möbel); P. kann aus den Sahara-Einheiten nicht entkommen, da rundum kein Wasser ohne Bewässerung zur Verfügung steht.
Für den Baum-Holz-Wald-Schutzstreifen etwa 11.000 m³/a.
Für landwirtschaftliche Feldfrüchte bis zu 16.000 m³/a.
Für Jatropha etwa 9.000 m³/a.
Pro 10.000 ha-Einheit etwa 3.000 ha.
Pro ha wächst der Wald um 80 t DM/ha/a. Das sind 40 tC/ha/a. In CO2 sind dies 144 tCO2/ha/a.
Bambus braucht sehr viel mehr Wasser, ist ein verholztes Gras, kein Holz; hat sehr hohen SiO2-Gehalt, was höchste Ansprüche an Verarbeitung stellt; hat Vorteile nur bei existenter Verarbeitungskultur und -technik, die aber in Afrika fehlt; Biomasse-Produktion nur zwischen 10 und 35 tDM/ha/a.
Öl von Jatropha c. dient als Speiseöl, Lampenöl oder Treibstoff. Es kann zum Betrieb aller Diesel- und Schiffsmotoren verwendet werden (z.B. Mercedes CDI-Motoren). Es mischt sich einwandfrei mit mineralischen Treibstoffen. Es kann auch zu Jetfuel aufbereitet werden. Lufthansa hat dies praktisch nachgewiesen. Die weltweite Nachfrage ist sehr groß.
Neben dem geernteten Öl sequestriert Jatropha c. als Dauerkultur etwa 25 t CO2/ha/a.
Die Züchtungsbemühungen der letzten 15 Jahre haben leistungsstarke Sorten hervorgebracht. Es gibt nach wie vor Sorten, die “giftige” Phorbolester enthalten, aber auch phorbolesterfreie Sorten sowie Hybridsaatgut sind erhältlich. Inzwischen gibt es ein einfaches patentiertes Verfahren zur “Entgiftung” phorbolesterhaltiger Sorten.
Produktionsparameter bei Ölpflanzen
Ertrag (kg Öl/ha)
Jatropha curcas: 2000
Palmöl: 4000
Sojabohnenöl: 600
Flächenverbrauch (ha/kg Öl)
Jatropha curcas: 0,0005
Palmöl: 0,00025
Sojabohnenöl: 0,0017
Wasserverbrauch (m³/kg Öl)
Jatropha curcas: 4,5
Palmöl: 4,25
Sojabohnenöl: 10
Wasserverbrauch (m³/ha)
Jatropha curcas: 9000
Palmöl: 17000
Sojabohnenöl: 6000
* https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2018/10/blog-manoli-palmoel.html
Die züchterische Bearbeitung in den letzten 15 Jahren hat Leistungssorten hervorgebracht; es gibt weiterhin Sorten, die „giftige“Phorbolester enthalten, aber auch Ester-freie sowie Hybridsaatgut; inzwischen gibt es ein einfaches patentiertes Verfahren zur „Entgiftung“ Phorbolester-haltiger Sorten.
Der J-Kuchen hat einen Rohproteinanteil von 60 %. Die biologische Wertigkeit von über 60 % ist gar derjenigen von Sojaeiweiß überlegen. Jatrophakuchen kann als Proteinkomponente in der Tierernährung Soja direkt ersetzen, muss als Koppelprodukt der Ölerzeugung nicht importiert werden, stellt ein weiteres Handelsprodukt made in Mauretanien dar.
Moringa olifeira gehört zu den Behennussgewächsen (Moringaceae); Auch Meerrettichbaum genannt. M. wird in Dauerkultur angebaut. Die Blätter des Moringa-Baumes enthalten sämtliche lebenswichtigen Aminosäuren und Fettsäuren sowie eine große Bandbreite an Vitaminen und Mineralstoffen. Aus den Samen wird Behenöl gewonnen, verwendet als Schmieröl, Salatöl, zur Seifenherstellung und in der Kosmetik. Gemahlene Samen koagulieren und fällen Wasserkontaminanten aus.
Vorhandene Anbautechniken und Sorten aus dem lokalen Regenfeldbau werden NICHT angebaut. In die Wahl kommen vor allem Getreidearten, die auch im erfolgreichen Bewässerungsfeldbau z.B. in Australien oder im Südwesten der USA kultiviert werden.
Bisherige Bemühungen, im Sahel eine Begrünung zu erzielen, gründen sich auf Regenfeldbau, bzw. versuchen, die tägliche Überweidung zu verhindern und Pflanzen- und Baumaufwuchs aus Stockausschlag möglich zu machen. Generell zielen diese Hilfe-Ansätze auf eine verbesserte kommunale Wasserversorgung und versuchen, den Menschen vor Ort einen sicheren Zugang zu Wasser zu schaffen und die lokale Subsistenzlandwirtschaft zu unterstützen. SAREP zielt im Südrand der Sahara, möglichst unter Konfliktvermeidung mit bisherigen Land- Nutzungsweisen auf aktive industrielle Bewässerung zur Erzeugung von Holz, Kohlenstoffsenken, Energie und Lebensmitteln, wobei in großem Umfang sichere Arbeitsplätze geschaffen werden, Stichwort Migrationsverhinderung. Zur Bewässerung wird Meerwasser verwendet, das mit regenerativer Energie (Wind und Sonne) entsalzt wird. Die erzeugten Wassermengen sind groß genug, um nebenbei auch Aspekte der kommunalen Wasserversorgung zu übernehmen.
Positioning Paper:
“Mini-Review on Jatropha Curcas”
by Dr. Gerhard Ohlde, 09/2023