Konferenz für naturbasierten Kohlenstoffabbau in hyperariden Regionen: Eine Fallstudie über Mauretanien

Nach der erfolgreichen Konferenz im Jahr 2023 konnten viele neue interessante Kontakte geknüpft und einige bedeutende Fortschritte in der Projektentwicklung gemacht werden. Um diese neuen Erkenntnisse auszutauschen und die Allianzen zu vertiefen, fand die 2. SAREP-Konferenz am^10. Juli 2024 auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld statt.

Politische Führer, Entscheidungsträger, ein breites Spektrum von Experten aus der Wissenschaft sowie erfahrene Fachleute tauschten sich über die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts, technische Aspekte der Umsetzung sowie die politische Zusammenarbeit aus. Die Veranstaltung diente als Plattform für die Kontaktaufnahme mit wichtigen Technologiepartnern, potenziellen Investoren und anderen interessierten Parteien, um mögliche Formen der Zusammenarbeit zu identifizieren und bestehende Allianzen zu stärken.

Das Konferenzprogramm finden Sie weiter unten.

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache von Prof. Dr. Klaus Helling gab Prof. Dr. Peter Heck eine detaillierte Einführung in die Projektvision und erläuterte die Projektgrundlagen und die Synergien zwischen den verschiedenen Projektelementen, die das Projekt zu einem Business Case für die Kreislaufwirtschaft machen. Außerdem wurde der aktuelle Stand der Verhandlungen mit der mauretanischen Regierung sowie die Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Januar vorgestellt.

Zwei Mitglieder des mauretanischen Lenkungsausschusses für SAREP waren bei der SAREP-Konferenz anwesend, Frau Taghiya Abeiderahmane vom Ministerium für Energie, Erdöl und Bergbau sowie Herr Mohamed Elmoustapha Bouzouma vom mauretanischen Amt für ozeanographische Forschung und Fischerei. Frau Abeiderahmane hob in ihrer Rede die positive Aufnahme des Projekts durch die mauretanische Regierung hervor.

Dr. Mohamed Die, der Gründer der Agentur für die Förderung des universellen Zugangs zur Grundversorgung in Mauretanien, betonte die Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung Mauretaniens, die sich aus diesem Projekt ergeben. Es folgte eine Rede von Herrn Abdel Aziz Dahi, einem ehemaligen Minister und ehemaligen Direktor der mauretanischen Zentralbank, der die politische Bedeutung von SAREP für Mauretanien für die internationale Zusammenarbeit hervorhob. Anschließend beschrieb Herr Mohamed Abdoullah Ebnou die Bedingungen für die Umsetzung des Projekts vor Ort.

Anschließend teilte Dr. Harald von Canstein seine Ansicht, dass eine Netto-Null-Umstellung der Industrien weltweit möglich ist, aber nur unter Nutzung des Potenzials der Umwandlung von Wüstengebieten in produktives Land. Ergänzend dazu unterstrich Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen die Bedeutung von SAREP für die globalen Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels, da landbasierte Projekte zur Kohlenstoffentfernung drastisch zunehmen müssen, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung zu erreichen.

Philipp Wagner gab einen prägnanten Überblick über die Realität der Planung und Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien in Mauretanien und Joachim Käufler berichtete über den Einsatz der Umkehrosmose-Meerwasserentsalzung und die Verlegung von Fernleitungen im Rahmen des SAREP. Ergänzt wurde dies durch den folgenden Vortrag von José Gomes, der über die technische Machbarkeit und das wirtschaftliche Potenzial der Rückgewinnung von Materialien und Mineralien aus der Entsalzungssole sprach.

Johan Tijms und Altinus Klaassen präsentierten ein erstes Layout des Pflanzenbewässerungssystems für die erste Referenzphase von SAREP, das auf ihren Erfahrungen in verschiedenen afrikanischen Ländern beruht. Es folgte ein Vortrag von Sebastian Ebers, der auf die Verwendung von Bewässerungsschläuchen aus recycelten Autoreifen einging. Anschließend erläuterte Ann-Sophie Münch die Möglichkeiten der Wasserspeicherung und Bodenverbesserung durch den Einsatz nachhaltig produzierter Bodenverbesserungsmittel in extrem trockenen Gebieten und auf armen Böden.

Es folgte der Vortrag von Dr. Hany El Kateb, der bereits Aufforstungsmaßnahmen unter ähnlichen Bedingungen in der ägyptischen Wüste durchgeführt hat.

Dr. Thomas Oberthür sprach über die wissenschaftlichen Methoden zur korrekten Überwachung des Baumwachstums und der Kohlenstoffbindung, um eine solide Ausgangsbasis für Kohlenstoffzertifikate zu schaffen.

Rainer Kornhaas erläuterte die Möglichkeiten des Anbaus von Zwiebeln als Nahrungspflanze im Rahmen des SAREP-Projekts auf der Grundlage seiner praktischen Erfahrungen in Nordghana. Zwiebeln scheinen in diesem Projekt eine profitable Ware zu sein, die sich positiv auf die regionale Ernährungssicherheit auswirkt.

Anschließend stellte Erik Kaiser eine Softwarelösung vor, die die Überwachung der Kohlenstoffbindung im SAREP erheblich erleichtern könnte. Durch den Einsatz von Spitzentechnologie ist eine satellitengestützte Überwachung des Baumwachstums möglich.

Dr. George Francis zeigte die Möglichkeiten der Jatropha- und Moringa-Ölproduktion im Rahmen von SAREP auf. Boyan Angelov berichtete über seine Erfahrungen mit dem Anbau von Paulownia-Bäumen in trockenen Regionen zur Holzproduktion. Anschließend stellte Dr. Gerhard Ohlde den Aufbau eines Baumschutzgürtels und den Auswahlprozess für die in SAREP verwendeten Baumarten vor. Daniel Pfeifer gab wertvolle Einblicke in den Zertifizierungsprozess für Projekte, die sich auf naturbasierte Kohlenstoffabbaukonzepte konzentrieren.

Dr. Felix Flesch präsentierte die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts und gab Auskunft über die Modellierungsannahmen sowie eine Sensitivitätsanalyse.

Dr. Patrick Dorvil betonte die Förderungswürdigkeit von SAREP für die Europäische Investitionsbank und andere Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen. Anschließend gab Olaf-Gerd Gemein einen Überblick über andere Projektfinanzierungsinstrumente.

Prof. Heck opens the Conference

Speech of Thagiya Abeiderahmane, Representative of the Interministerial Committee on SAREP of the Mauritanian Government

Online Speech of Dr. Hany El Kateb, the Scientific Advisor of the President of Egypt in Agriculture

Online Speech of Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen, Head of Research Department “Climate Resilience” of the Potsdam Institute for Climate Impact Research

TV-Interview with SAT 1 Newsmagazine

Die Geburtsstunde der SAREP-Entwicklungsinitiative

Diese Veranstaltung war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung der SAREP-Vision. Es war das erste Mal, dass wir die Vision des Sahara Renaissance Project einem breiteren Publikum vorstellen konnten.

Politische Führer, Entscheidungsträger, ein breites Spektrum von Experten aus der Wissenschaft sowie erfahrene Fachleute tauschten sich über die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts, technische Aspekte der Umsetzung sowie die politische Zusammenarbeit aus. Die Veranstaltung diente als Plattform für die Kontaktaufnahme mit wichtigen Technologiepartnern, potenziellen Investoren und anderen interessierten Parteien, um mögliche Formen der Zusammenarbeit zu ermitteln und gemeinsam eine Initiative zur Entwicklung des SAREP-Projekts zu bilden.

Das Konferenzprogramm mit den jeweiligen Präsentationsfolien finden Sie weiter unten.

Nach einer kurzen Begrüßungsansprache von Prof. Dr. Klaus Helling gab Prof. Dr. Peter Heck eine detaillierte Einführung in die Projektvision und erläuterte die Projektgrundlagen und die Synergien zwischen den verschiedenen Projektelementen, die das Projekt zu einem Business Case für die Kreislaufwirtschaft machen.

Es folgte eine Rede von Herrn Abdel Aziz Dahi, einem ehemaligen Minister und ehemaligen Direktor der Zentralbank von Mauretanien, der die Bedeutung von SAREP für Mauretanien und die Region hervorhob. Anschließend beschrieb Herr Mohamed Abdoullah Ebnou die Bedingungen für die Durchführung des Projekts vor Ort. Dann gab Dr. Ahmed Shazly, ein Vertreter von SEKEM, eine kurze Einführung in die Wüstenlandwirtschaft und das damit verbundene Potenzial zur Kohlenstoffspeicherung.

Die Höhepunkte der Konferenz waren die Beiträge von Nany Chrougha, dem mauretanischen Minister für Erdöl, Energie und Bergbau, und Fatimetou Abdel Malick, der Präsidentin der Stadt Nouakchott, die beide ihre Wertschätzung für das Projekt und ihre Bereitschaft, es von mauretanischer Seite zu unterstützen, zum Ausdruck brachten.

Dr. Bettina Hübschen vom Wasserstoffverband des Saarlandes gab einen Einblick in den Dekarbonisierungsbedarf der deutschen Stahlindustrie, zu dem der industrielle Komplex des Projekts beitragen könnte. Sie beschrieb das Projekt als ehrgeizig, aber durchaus machbar. Dipl.-Ing. Joachim Käufler berichtete über die hervorragenden technischen Möglichkeiten in Mauretanien zur Meerwasserentsalzung mit erneuerbaren Energien und den geplanten netzunabhängigen Ansatz. Anschließend gab Bhushan Chaudhary einen Überblick über die Möglichkeiten der Wasserstoffproduktion und mögliche Transport- und Produktionstechnologien.

Anschließend zählte Dr. Gerhard Ohlde die für das Projekt Baumschutzgürtel verwendeten Pflanzenarten auf und beschrieb die wichtigsten Aspekte des Anbaus. Es folgte ein Vortrag von Michiel Hillen, einem Vertreter von Tijms Trading International B.V., der über landwirtschaftliche Maschinen und Tropfbewässerungssysteme referierte. Danach beschrieb Rainer Kornhaas die technischen und wirtschaftlichen Aspekte des Zwiebelanbaus im SAREP-Kontext und Dr. George Francis hielt einen aufschlussreichen Vortrag über den Anbau und die Nutzung von Jatropha curcas. Schließlich gab Niklas Mitterle einen Überblick über die wirtschaftlichen Aspekte des Agroforstsystems als Ganzes.

Constantin Ekiermann erläuterte die Anforderungen an und die Nachfrage auf den internationalen Kohlenstoffmärkten. Ergänzend dazu beschrieb Morimi Tokuyama die aktuellen politischen Trends im Emissionshandel und verschiedene Zertifizierungssysteme. Katharina Schlegel definierte außerdem die Qualitätskriterien, die für die Erstellung von hochwertigen Zertifikaten für den Kohlenstoffabbau erforderlich sind. Danach stellte Henning Haskamp den Dekarbonisierungsbedarf des globalen Schifffahrtssektors vor, der sich hauptsächlich auf alternative Biokraftstoffe konzentriert. Schließlich schloss Mathias Brandt die Konferenz mit einer kurzen Vorstellung der Carbon Alliance von Rheinland-Pfalz.

Nach der Konferenz wurden gemeinsam mit den mauretanischen Partnern und Gästen neue Büros für SAREP eingeweiht und die weiteren Schritte für die Projektumsetzung vereinbart.

Bilder & Beschreibung